Einlauf – nicht nur beim Fasten

DarmsanierungWussten Sie, dass der Einlauf schon um 1.500 vor Chr. als Heilmethode erwähnt wurde, nämlich auf dem alten Papyrus Ebers. Der Leibarzt des Pharao durfte sich übrigens als einziger „Hüter des After“ nennen – eine hohe Ehre. (Ob das unsere Internisten auch so empfinden würden). Immer schon galt es also, sich um einen gesunden Darm zu kümmern. Heute weiß kaum noch jemand, welch wohltuende Wirkung solch ein Einlauf hat. Man bekommt das höchstens professionell als Hydro-Colon-Behandlung in einer Kuranstalt, dabei kann man sich das ganz einfach nach Hause holen. Daher hier mal aus gegebenem persönlichen Anlass ein paar Wunderdinge über dieses „Trinken von unten“.

Derzeit mache ich ja gemeinsam mit meinen Kursteilnehmern der Ausbildung „ärztlich geprüfter Fastenbegleiter“ auch die gemeinsame Fastenerfahrung. Während ich diese Zeilen schreibe, bin ich bei Tag 4, es geht mir hervorragend, gleich gibt es eine gute Kartoffel-Karottensuppe mit Ingwer. Und Thema beim Fasten ist natürlich auch solch ein Einlauf, wo man sich mit einem Klistier warmes Wasser mit oder ohne Zusätze in den End- und Teile des Dickdarmes pumpt. Und bei vielen Kursteilnehmern weiten sich dann die Augen. Kann man das überleben?

Man kann. Und wer es einmal erlebt hat, will es nicht mehr missen, auch unabhängig vom Fasten.

Beim Fasten verfolgen wir mit einem Einlauf zwei Ziele – einerseits soll der Darm gut geleert werden, weil ein leerer Darm weniger oft Hungersignale funkt, andererseits ist auch klar, wenn man oben nichts nachschiebt, kann es unten zu Stillstand kommen. Immerhin brauchen wir rund 100 bis 200g Gewicht, bevor wir im Normalfall einen Entleerungsreiz bekommen.

Wenn wir nun von unten Flüssigkeit in den Darm pumpen, haben wir einen Reiz auf die Darmwand und auch bei entsprechender Füllmenge den erforderlichen Druck auf den Schließmuskel. Und los gehts, meistens sehr schnell. Und sehr oft kommen dann auch noch gute alte Bekannte zum Vorschein, obwohl man doch schon auf der Toilette war und eigentlich das Gefühl hatte, alles leer.

Aber nicht nur beim Fasten oder als Begleitung einer so genannten Darmsanierung sind Einläufe ein hervorragendes Mittel. Auch alles, was im Kopfbereich so „steckt“, von simplen Kopfschmerzen über beginnende Erkältung oder verstopfte Nase reagiert unglaublich gut auf das Wasser von unten. Eine meiner Ausbildnerinnen meinte schon vor vielen Jahren – „es gibt keine verstopfte Nase, wenn der Darm nicht verstopft ist“.

Auch auf die Seele hat solch ein Einlauf eine positive Wirkung (wenn man erst einmal die Angst davor verloren hat). Da aus unserem Darm über rund 500 Millionen Nervenzellen ständig zum Gehirn gefunkt wird, wie es uns denn so geht, kommt scheinbar jetzt die Botschaft, „alles in Ordnung hier unten, wir haben geputzt und aufgeräumt, schick mal jetzt gute Laune dazu.“ Daher werden Einläufe in der Naturheilkunde auch bei Depressionen empfohlen.

Manche Menschen schwören übrigens auf Kaffee-Einläufe, würde ich aber mal behutsam beginnen und erst dann, wenn man schon Erfahrung hat mit simplem Wasser. Kaffee von unten soll eine sehr gute Wirkung auf unsere Leber haben. Wer aber Kaffee schon in der Tasse nicht verträgt, für den ist das eher nicht so geeignet. Ich mache mir meine Einläufe übrigens immer noch mit einem Zusatz von reiner gefilterter Aloe vera, weil sie ja DIE Heilpflanze für einen gesunden Darm ist. Über den Darm und seine Bewohner erzähle ich euch demnächst mal mehr, schreibe gerade an einer kleinen Broschüre zum Thema.

Wer mehr darüber erfahren will, was sich sonst noch alles so tut beim Fasten und wie man das gut begleiten kann, der nächste Kurs dazu findet im Oktober statt und es gibt noch einige wenige Plätze Fastenbegleiter, ärztl. geprüft