Schafgarbenzeit
Jetzt stehen sie überall in großen Teppichen zusammen, auch auf dem verwilderten Parkplatz vor meinem Haus – Schafgarbe. Der botanische Name enthält sowohl Hinweise auf die vielen kleinen Blätter (millefolium) als auch auf die Mythologie, die besagt, dass der griechische Held Achilles (der mit der Ferse, genau) die Schafgarbe als Mittel bei Verwundungen verwendet hat. Zusammen ergibt dies Achillea millefolium.
Sich eines dieser gefiederten kleinen Blätter mal unter der Lupe anzuschauen, lohnt sich, ist es doch mit all den Verzweigungen und Verästelungen wie ein Blick in die Unendlichkeit.
Auch die alten deutschen Namen deuten schon auf die Verwendung hin. „Blutstillkraut“ und „Heil aller Schäden“ heißt es da. Das Wort „-garbe“ selbst kommt dabei vom althochdeutschen „garwe“ – „gesund machen“.
Heute verwendet man Schafgarbe überwiegend als „Bauchwehkraut“ bei Krämpfen und Beschwerden im Magen-Darmbereich. Vor allem zusammen mit Kamille, Pfefferminz und Fenchel ist sie ein wohltuender Tee für Menschen, denen immer alles auf den Magen schlägt.
Mir gefallen persönlich am besten die Wirkungen der Schafgarbe auf alles, was so weiblich daher kommt, also alle Probleme rund um die Menstruation, Krämpfe, vor allem zu starke Blutungen. Hier tut ein Sitzbad sehr gut. Dazu ein Esslöffel Kraut mit einer Tasse heißem Wasser überbrühen, 10 Minuten ziehen lassen und dann dem Bad zugeben. Solch ein Sitzbad ist übrigens auch gut bei Hämorrhoiden.
Und alle, die mich kennen, wissen, ich bin ein Fan des klassischen Leberwickels. Auch der wirkt noch besser mit diesem Schafgarben-Zusatz. Und da ja die Leber DAS Entgiftungsorgan ist, und ich gerade wieder meine Aloe-Reinigungskur mache – wenn ich es mir so recht überlege, sollte ich dringend noch zum Parkplatz hinunter gehen und ein wenig von den tausend Blüten pflücken.