Nur Dienstleistung oder auch Produktverkauf?
Ich wende mich heute mal an alle, die sich mit einer Dienstleistung selbständig machen wollen oder es schon sind. Also Masseurinnen, Fußpflegerinnen, Kosmetikerinnen, Energethikerinnen, Heilpraktikerinnen, Friseurinnen usw. (bitte hier immer gender-gerecht auch die männliche Version einsetzen) Genügt das? In der heutigen Zeit? Oder sollte man auch ganz normalen Handel dazu nehmen? Ich weiß, hier gehen die Meinungen stark auseinander, und ich möchte Ihnen selbstverständlich nichts einreden. Aber ich bin seit 35 Jahren selbständig und habe so ziemlich alle Fehler schon hinter mir – Sie müssen also nicht alle auch machen. Meine persönliche Überzeugung ist ganz eindeutig, dass Sie auf Dauer ohne ein Produktangebot nicht auskommen werden. Auch wenn Sie sich bisher erfolgreich eingeredet haben, dass Sie nicht verkaufen wollen oder können.
Zunächst einmal – Sie verkaufen auch jetzt schon – Ihre Dienstleistung. Warum also nicht auch ein dazu passendes Produkt? Denn wenn Sie es nicht tun, passiert Folgendes:
Sie machen die Arbeit und dann geht Ihr Kunde in die nächste Apotheke, Discounter oder ins Fitness-Studio und die verdienen an Ihrer guten Vorarbeit.
Je nachdem, worauf Sie sich spezialisieren, können natürlich auch Sie die fertigen Nahrungsergänzungen, Basenpulver oder Fitnessgeräte verkaufen.
Es ist ein guter Nebenverdienst, und ganz ehrlich, sehr oft ist das Einkommen über einen seriösen Produktverkauf in unserer Branche größer als bei einer zeitaufwendigen Beratung. Menschen wollen etwas mitnehmen, wollen etwas in der Hand haben, manchmal auch einfach nur als Krücke, um ein Programm auch zuhause durchzuhalten.
Und mit einem Produktverkauf können wir es uns auch leisten, manchmal großzügig zu sein in unserer Arbeit, indem wir zum Beispiel unsere Beratung auch mal preiswerter hergeben oder sogar verschenken, weil wir ja an den Produkten noch verdienen. Oder umgekehrt, was ich selbst immer bevorzugt habe. Meine Arbeit, mein Wissen und Können sind wertvoll. Ein Produkt ist nur ein Produkt. Für meine Dienstleistung hab ich also selten Rabatte gegeben, lieber ein Produkt dazu geschenkt.
Außerdem geht es um Kundenbindung. Nicht jeder kauft tagein-tagaus eine Dienstleistung, pausiert vielleicht nach 10mal Massage oder Yoga. Wenn zwischendurch das Produkt ausgeht, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass unsere Kunden wieder kommen.
Aber Achtung: Viele Produkte im Regal liegen zu haben bedeutet immer, dass es sich hier um gebundenes Kapital handelt. Schauen Sie sich Firmen, mit denen Sie arbeiten wollen, daher genau an. Viele kleben an einem wie Multikleber oder haben sogar einen Depotzwang, der Ihnen vorschreibt, dass Sie von allen neuen Produkten eine bestimmte Anzahl ins Regal stellen müssen.
Ich empfehle Ihnen auch, wenn Sie ernsthaft als Therapeutin arbeiten wollen, aus Ihrer Praxis keinen Krämerladen zu machen, wo man wirklich von Kräutertee über selbst gemachte Seifen bis hin zu Räucherstäbchen, Ohrkerzen und Heilsteine alles bekommt. Man verliert leicht den Überblick, immer fehlt genau das, was der Kunde gerade will, viel Geld ist gebunden und es rentiert sich nicht wirklich. Suchen Sie hier lieber die Kooperation mit einem Kollegen oder einem schönen Geschäft in der Nachbarschaft.
Was ich Ihnen wirklich empfehlen kann, und so habe ich es nach vielen Irrwegen gemacht, ist die Zusammenarbeit mit einem Direktvertrieb Ihrer Wahl. Dies hat den Vorteil, dass Sie keine echte Lagerhaltung brauchen, alle Produkte innerhalb von 24 Stunden bei Ihnen sind und Sie eine sehr gute Handelsspanne erhalten. Und Sie haben darüber hinaus auch dann die Möglichkeit, mitzuschneiden, wenn Ihnen der Kunde vielleicht schon längst abhanden gekommen ist, vielleicht einfach deshalb, weil er weggezogen ist.
Zuletzt noch, und das war mein Einstieg – gerade Dienstleistung hängt immer an Ihrer eigenen Gesundheit und Fitness. Was, wenn Sie krank sind, sich den Arm brechen, ein Kind pflegen müssen oder vorrübergehend die Leistung nicht erbringen können, um die Kredite, die Miete, vielleicht sogar die Gehälter zahlen zu können. Passives Einkommen ist hier der Schlüssel, nicht in die Armut abzurutschen oder in den Konkurs.
Außerdem sind eigentlich alle Produkte, die über Direktvertrieb gehandelt werden, qualitativ sehr hochwertig, weil ja auf die herkömmliche Werbung verzichtet wird.
Und da es sich meistens um wirklich große Firmen handelt, sind die Broschüren und Flyer professionell und so, dass man sich nicht dafür genieren muss. Ich halte nicht so viel von selbst gehäkelten Werbebroschüren.
Ein Versuch lohnt sich in jedem Fall.