Seelisches Bauchweh

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Falls das Thema Sie verwirrt – nein, ich meine nicht die Bauchschmerzen, die man bekommt, wenn man mal wieder zuviel gegessen hat, möglichst noch alles durcheinander. Und natürlich rede ich hier auch nicht von ernsthaften Erkrankungen, die, wie wir ja alle wissen, in die Hände eines Arztes oder Heilpraktikers gehören.

Wenn Sie aber Kinder haben, wissen Sie wahrscheinlich ganz genau, was hier gemeint ist, denn bei Kindern schlägt sich so ziemlich jede Missempfindung sofort auf „den Bauch“.

Mama, mir tut der Bauch weh.

Diese Worte können sehr viel bedeuten. Einerseits: „Ich mag nicht in die Schule gehen, weil ich meine Hausaufgaben nicht gemacht habe“, aber auch „streitet nicht dauernd“ oder sogar „ich habe Angst, im Dunkeln einzuschlafen“.

Jetzt glaube ich nicht unbedingt, dass Sie Angst davor haben, im Dunkeln
einzuschlafen.

Aber auch uns Erwachsenen „schlägt sich nur allzu oft etwas auf den Magen“.

Beim Gedanken an Dinge, die wir noch zu erledigen haben, „wird uns ganz übel“. Und wenn wir Streit mit dem Partner haben oder uns alles zu viel wird, möchten wir uns nur zu gern genauso zusammenrollen wie ein Kind und es nur schön warm haben im Bauchbereich.

In solchen Krisenzeiten sollten Sie sich diese Wärme auch unbedingt in Ihren Körper und Ihre Seele holen. Und zwar sowohl innen und außen. Als Frau gehört da auch unbedingt die Zeit rund um die Monatsblutung dazu.

Natürlich kann man nicht zu jeder Zeit einfach unter die Decke kriechen, aber glücklicherweise gibt es vor allem in der Naturheilkunde auch andere Möglichkeiten.

Ein guter Start ist da beispielsweise ein schönes Schaumbad. Nicht umsonst kennt die Aromatherapie warme und kühlende Düfte. Und dazu müssen Sie nicht einmal etwas auswendig lernen, sondern einfach nur riechen. Wird Ihnen so gut und angenehm warm ums Herz? Dann nichts wie hinein damit ins Badewasser.

Ein guter Duft als Bad und Körpercreme begleitet uns noch lange und gibt unserer Seele einen Hafen während der rauen See des Tages.

Und nehmen Sie sich ruhig ein wenig davon noch mit in der Handtasche. Am Besten in einem kleinen Tiegel oder einem Fläschchen, zur Not auch mal auf’s Taschentuch. Unser Riechzentrum ist der älteste Gehirnteil überhaupt und reagiert sofort.

Man hat beispielsweise herausgefunden, dass der Duft von frischem, warmen Apfelkuchen jeden, wirklich jeden Menschen friedlich stimmt und in die Kindheit zurück versetzt. Völlig unabhängig davon ob es in Ihrem Leben tatsächlich eine Apfelkuchen backende Großmutter gegeben hat oder nicht.

Wer sich ein bisschen mit der fernöstlichen Ernährungsweise beschäftigt, der weiß auch, dass es Speisen gibt, die wärmend wirken, und solche, die auskühlen. Leider neigen wir bei uns im Westen eher zu den auskühlenden, obwohl in einer Umfrage 2/3 aller Frauen angegeben haben, dass ihnen eher kalt sei.

Alle Milchprodukte kühlen aus und meistens verschleimen sie auch noch. Wer also als Zwischenmahlzeit nur immer zu einem Joghurt greift und den Tag schon mit etwas Kaltem beginnt, der darf sich nicht wundern, wenn es im Bauch nie warm wird. Auch Brot gehört übrigens zu den kühlenden Nahrungsmitteln. Durchforsten Sie unter diesen Gesichtspunkten einmal Ihren Speiseplan. Vielleicht gönnen Sie sich dann als Zwischenmahlzeit öfter mal eine klare Suppe oder zum Frühstück einen warmen Getreidebrei.

Aus evolutionärer Sicht macht das Bauchweh bei zu viel Stress durchaus Sinn. Überlegen Sie mal was Stress für einen Menschen vor einigen tausend Jahren bedeutete. Nicht, dass man Hausaufgaben erledigen oder einen Termin einhalten muss. Viel mehr ging es dabei oft darum einem potenziell tödlichen Feind zu entrinnen oder im richtigen Moment das für’s Überleben wichtige Wild zu erlegen.

Und genau in solchen Momenten ist die Reaktion unseres Körpers genau richtig: Unsere Stresshormone bringen Spannung in die Muskeln, regen den Kreislauf zu Höchstleistungen an und fokussieren uns auf unser Ziel. Da bleiben keine Ressourcen für den Magen und den Darm. Wir verlieren den Appetit oder entleeren uns vollständig.

In heutigen Zeiten, wo wir selten gegen wilde Tiere um das Überleben ringen, weiß der Körper oft nicht wohin mit der Spannung. So entstehen Symptome wie Bauchweh und Blähungen. Aufpassen muss man nur, dass sie nicht dauerhaft sind, da sonst die Magenschleimhaut nicht ausreichend durchblutet wird, was sie anfälliger für aggressive Säuren macht.

Ich habe noch einen abschließenden Tipp für Sie. Der mag vielleicht im ersten Moment seltsam klingen, wurde aber schon oft erprobt:

Rechts und links vom Bauchnabel befinden sich zwei Energiepunkte, kurz und prosaisch Magen 25 genannt. Oder mit dem klingenden chinesischen Namen „Angel des Himmels“. Diese Punkte haben es gern schön warm, auch dann, wenn man zum Beispiel unter Regelschmerzen leidet. Eine wirksame Erste Hilfe wäre hier, die Stellen rund um den Bauchnabel mit einer guten durchblutungsfördernden Creme einzucremen und dann für eine Minute einen warmen Föhn darauf zu halten. Wirkt wie Zauberei.

Ich wünsche Ihnen also einen warmen Bauch und frische Gedanken.

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