Farbtherapie – Mit Selbsttest und Praxistipps

Farbtherapie

Jede Farbe hat eine Wirkung, und diese wird in der Farbtherapie genutzt. Die richtige Farbe kann die Stimmung heben, Halsweh vertreiben, Heizkosten sparen, die Konzentration fördern und die Kommunikationsfähigkeit verbessern. Farben können gesundheitliche und seelische Probleme lösen. Dadurch helfen sie uns in vielen Bereichen des Lebens.

Mut zur Farbe

Endlich ist die Zeit zu Ende, in der alle immer nur in Schwarz, Braun, Dunkelblau herum laufen. Endlich trauen sich Menschen wieder, ein wenig Farbe in ihre Garderobe und damit in ihr Leben zu bringen.

Ganz schlimm ist für mich immer, wenn ich in den Wintermonaten aus meiner zweiten Heimat Kenia zurückkomme. Dort alles bunt, leuchtende Stoffe, hier – farbliche Depression.

Was ist Farbtherapie?

Grundsätzlich unterscheidet die Farbtherapie verschiedene Therapieansätze. Die Idee ist, dass man die Wirkung von Farben auf Seele und Körper des Menschen nützt. Dieser Ansatz, das Farbe eine Heilwirkung hat, begann schon in der Antike. Damals wurde sie über farbige Kleidung und eingefärbte Salben praktiziert.

Dabei ist die Wirkung der Farben sehr von individuellen Vorlieben abhängig und kann auf total unterschiedliche Arten gestaltet werden. Aus diesem Grund ist es auch sinnvoll, immer auch die betroffene Person bei der Auswahl der Farbtherapie miteinzubeziehen.

Zwar ist die Wirkung wie gesagt durchaus individuell, doch es gibt einige Elemente die sich durch ziehen. So wirkt rot aktivierend und fördert die durchblutung. Orange wird gerne zur Apetitförderung verwendet, da sie den Stoffwechsel anregt. Gelb gilt als kraftvoll und wird gerne gegen pessimistische Stimmungen eingesetzt.Gelb vermittelt durch seine Leuchtkraft eine fröhliche und helle Stimmung. Die Farbe Grün wird als hoffnungsvolle Farbe und Lebenserweckend gesehen. Zudem spricht man ihr eine beruhigende Wirkung zu. In der Farbtherapie wird sie gerne zur Harmonisierung und gegen psychische Belastungen eingesetzt. Blau ist eine sehr ruhige und kühle Farbe, die manchmal auch einen schwermütigen Effekt hat. Sie wird aber gerne auch zur Linderung von Entzündungen, Sonnenbränden und allgemeinen Schmerzen eingesetzt.

Schwarz steht in unserer Kultur oft für Trauer und Furcht. Grau ist dagegen sehr neutral, fast langweilig. Man spricht hier von einer eher energieraubenden Farbe. Weiß ist eine helle Mischung sämtlicher Farben und wird mit Unschuld und Sauberkeit verbunden.

Wie Farbe Ihre Psyche beeinflusst

Einmal kam eine Klientin zu einem Beratungsgespräch. Sie klagte über das Gefühl, kaum noch Luft zu bekommen und sich schwer zu fühlen. Außerdem fühlte sie sich unbeweglich und litt unter Schweißausbrüchen. Dies alles erfuhr ich schon am Telefon, doch als sie dann vor mir saß, war das erste, was mir sofort auffiel, ihr knallrotes T-Shirt. Auf meine Frage, ob sie öfter Rot tragen würde, bekam ich die Antwort: „In letzter Zeit schon. In dieses T-Shirt schlüpfe ich immer, wenn es schnell gehen muss.“ Nun, für jemanden, der mit Farben arbeitet, war hier schon ein Teil der Therapie vorgegeben: Sofort weg mit Rot!

Unser ganzer Organismus reagiert auf Farben. Und wir nehmen Farben nicht nur mit unseren Augen auf, sondern auch über die Haut und unsere Nerven. Ja, unser ganzer Organismus reagiert auf Farben. Diese beweisen auch Studien, die mit blinden Menschen durchgeführt wurden.

Selbsttest: Die Wirkung von Farbe auf Ihren Körper

Wenn Sie die schnelle Wirkung von Farben spüren möchten, probieren Sie diesen Selbsttest:

Nehmen Sie zwei verschiedene Tücher oder Stoffe – eine in einem leuchtenden Rot, das andere in einem strahlenden Blau. Nun legen Sie zuerst einmal das rote Tuch gut sichtbar auf den Tisch oder noch besser, hängen Sie es sich über die Schultern. Ich bin mir sicher, dass Ihnen schon nach kurzer Zeit warm werden wird. Und wenn Sie das gleiche mit dem blauen Tuch probieren, werden Sie schnell einen Hauch von Kälte spüren.

Praxistipps: Erleben Sie Farbtherapie Zuhause

Farbtherapie heißt natürlich nicht, dass Sie Ihre gesamte Garderobe ändern müssen und es hat auch nichts damit zu tun, was Ihnen gut steht oder gerade modern ist. Trotzdem erzählen mir Klienten und Kursteilnehmer oft, dass sie ihre Garderobe nun mit ganz anderen Augen betrachten und schon ziemlich spannende Dinge über sich selbst entdeckt hätten.

Farben können Sie sich natürlich auch anders ins Haus holen. Oft genügt schon ein Schal oder Tuch in der entsprechenden Farbe. Wenn Sie viel sprechen müssen, sollten Sie mit Heilsteinen, wie etwa einem Türkis oder Aquamarin, arbeiten.

Eine gute Wirkung haben auch Akzente im Wohnbereich: Vorhänge, eine Schale, ein Bild. Besonders Kinder reagieren schnell auf solche Veränderungen, und jede Mutter schätzt ein Nachtlicht in Blau, wenn das Kind endlich durchschläft.

Sie müssen konzentriert arbeiten? Das lässt sich gut mit Gelb erreichen, noch besser in Kombination mit Violett. Probieren sie etwa eine violette Schale mit Zitronen auf dem Schreibtisch.

Praxistipps: So setzen Sie Farbtherapie im Alltag ein

Farben können wir auch über die Nahrung aufnehmen. Ernährungswissenschaftler bezeichnen diese gesunde Ernährungsweise als Ampelnahrung. Sie sollten sich bemühen, jeden Tag etwas Buntes auf Ihren Teller zu bringen.

Oder malen Sie mit Ihrem Kind doch mal ein Bild in den entsprechenden Farben.

Das Wissen über die Bedeutung von Farben kann Ihnen in ganz konkreten Situationen des Alltags helfen. Sowohl gesundheitlich, wie auch auf emotionale Weise. Zu Hause und auch in Ihrem Beruf. Ein blauer Schal vertreibt Halsweh zuverlässiger als jedes Medikament, und mit Orange können Sie einfach nicht lange schlecht gelaunt sein. Und wenn Sie sich ein Geschäft, ein Büro, eine Praxis einrichten wollen, können Sie mit den richtigen Farben dafür sorgen, dass sich Ihre Kunden gleich wohlfühlen.

Je nach Ihrer Absicht animieren bestimmte Farben zu mehr Kommunikation oder zu mehr Ruhe, zu Aktivität oder zur Entspannung, zur Schmerzlinderung oder zu vermehrtem Geld ausgeben. Ja, es wurde sogar festgestellt, dass sich in einem Raum mit viel Grün Lärm besser ertragen lässt.

Farbtherapie durch die Geschichte

In früheren Zeiten wusste man viel mehr über die Symbolik von Farben als heute. Es gab Farbmitteilungen, die von allen verstanden wurde. Ein Beispiel, das mir wahrscheinlich deshalb so gut gefällt, weil es ein ausdrucksvoller Akt früher Emanzipation ist, betrifft die Farbe Purpur, die nur in der deutschen Sprache einen Rot-Ton meint. In allen anderen Sprachen dieser Welt ist sie ein dunkles Violett. Diese Farbe war im alten Rom nur dem Kaiser vorbehalten. Möglicherweise auch deshalb, da die Erzeugung extrem teuer war; wurde der Farbstoff doch aus Purpurschnecken hergestellt. Nun, Kleopatra sah dies anders und reiste ihrem Cäsar mit einem Schiff mit purpurfarbenen Segeln entgegen. Damit zeigte sie Cäsar, dass sie ihm gleichgestellt war.

Die Kraft der Farbe

Purpur oder Violett ist auch eine interessante Farbe in der Therapie, und es wundert nicht, dass sie gerade in der heutigen Zeit populär ist.

Violett war viele Jahrhunderte lang die Trauerfarbe, bevor sie unser heutiges Schwarz ablöste. Sie symbolisierte den Übergang zwischen zwei Welten, das Abschiednehmen und den Neubeginn. Sie ist auch die letzte Farbe, die wir noch bewusst wahrnehmen, bevor es dämmerig wird. In Farbtherapie wird Violett für Themen wie das Loslassen und Abschiede eingesetzt. Sie steht dafür einen Neubeginn zu wagen.

Dies gilt nicht nur für Trauerarbeit, bei der man Menschen loslässt. Loslassen kann auch Abschied nehmen von Gegenständen, Wünschen, Träumen und Vorstellungen bedeuten. In der heutigen Zeit vielleicht sogar Abschied nehmen von grenzenlosem Konsum. Vielleicht sogar von der Anbetung des Geldes?

So werden Sie zum Farb-Profi

Bevor Sie sich also im Frühling eine neue Garderobe kaufen, eine Wohnung neu einrichten oder Ihre Frühjahrskur starten, lassen Sie sich von einem guten Farbtherapeuten beraten. Er bringt Ihnen vielleicht die richtige Farbe in Ihr Leben.

Und wenn Sie mehr über en Einsatz von Farben als Therapie lernen wollen, informieren Sie sich über unsere Kurse zur Dipl. Humanenergetiker/in und Dipl. Kindergesundheitspädagogin.