Sonnenschutz im Urlaub – Warum UV Strahlen gefährlich sind und was Sie dagegen tun können

Sonnenschutz

Können Sie sich vorstellen, dass Sie freiwillig Ihre Hand oder Ihren Arm auf eine heiße Herdplatte legen? Und dann auch noch herumgehen und allen Mitmenschen zeigen wie knackig die Haut jetzt aussieht? Und dazu vielleicht, gemeinsam mit tausenden anderen Menschen, viele hundert Kilometer weit fahren?

Natürlich würden Sie das nicht, blöde Frage. Trotzdem gibt es genug Menschen, die einmal im Jahr etwas ganz Ähnliches tun. Man nennt es Urlaub, Sonnenbaden, und meistens endet das Abenteuer in den ersten Tagen erst einmal mit einem kräftigen Sonnenbrand. Noch immer gibt es ausreichend viele Menschen, für die die Qualität des Urlaubs davon abhängt, ob sie so richtig knackig braun geworden sind. Schließlich will man zuhause im Büro angegeben.

Warum Sonnenschutz im Urlaub so wichtig ist

Natürlich gehören Sie selbst nicht dazu, aber vielleicht kennen Sie jemanden, der ein paar Tipps gebrauchen könnte. Es hat sich ja sicher herumgesprochen, dass ich selbst mindestens zweimal im Jahr einen Monat in Afrika verbringe, in Kürze wieder. Und dort ist Sonnenschutz eine der wichtigsten Maßnahmen für einen angenehmen Aufenthalt.

Natürlich wissen wir inzwischen alle, dass wir nicht ungeschützt in die Sonne gehen sollten. Und das fängt eigentlich nicht erst bei irgendeiner Creme an, sondern bereits damit, dass man sich in südlichen Ländern überwiegend im Schatten aufhalten sollte (ich schwöre, man wird dort auch braun). Ich möchte gar nicht wissen, was sich Einheimische oft denken, wenn sich weißhäutige Touristen nach einem langen späten Frühstück endlich so gegen elf Uhr zum Strand quälen (das ist etwa die Zeit, wo vernünftige Menschen langsam ins Zimmer gehen und ein kleines Mittags-schläfchen absolvieren) und dort so lange unbeweglich liegen, bis sie schön „knackig“ rot sind.

Was Sie nicht über UV-Strahlung wissen!

Was man in diesem Zusammenhang auch unbedingt wissen sollte: Der Sonnenschirm allein oder ein Billig-T-Shirt bieten keinen ausreichenden Schutz vor UV-Strahlung, es sei denn, es handelt sich um einen speziellen Stoff mit Schutzfaktor (das steht dann drin!). Glauben Sie mir aber: Für -Neckermann-Billig-Touristen schafft sich kein Hotel der Welt Sonnenschirme mit Lichtschutzfaktor an! Also- auch unter dem Sonnenschirm bedeutet dies, gut eincremen.

Die Wahrheit über den Sonnenschutzfaktor

Jedes Kind weiß wohl inzwischen, dass der so genannte Sonnenschutzfaktor (auf amerikanischen Produkten SPF = Sun Protecting Factor) nichts weiter angibt als die Zeit, die man länger in der Sonne bleiben kann, als die Eigenschutzzeit des Körpers ausmacht.

Und hier überschätzen sich die meisten.

Glauben Sie mir aus langjähriger Erfahrung: Wenn Sie nicht gerade sizilianische Vorfahren haben, ist Ihr Eigenschutzfaktor ungefähr zehn Minuten. Noch dazu, wenn Sie nicht nur im heimischen Schrebergarten liegen, sondern wirklich in den Tropen oder im Gebirge.

Mit einem europäischen Lichtschutzfaktor von 20 (das entspricht etwa dem amerikanischen SPF 30) können Sie also 20-mal zehn Minuten in der Sonne bleiben: Also etwas länger als drei Stunden.

Aber Achtung: Gemeint sind drei Stunden am Tag und nicht drei Stunden vormittags und drei Stunden nachmittags, gleichgültig, wie oft Sie dann noch nachcremen.

Warum Sie Sonnencreme falsch verwenden

Und auch wichtig zu wissen: Jede Firma der Welt gibt ihren Lichtschutzfaktor so an, dass dieser nur dann wirkt, wenn man etwa 2 mg pro Zentimeter Hautfläche verwendet.

Was heißt das also im Alltag: Ein typischer Erwachsener sollte 30 ml (das entspricht, nach gängigem Maßstab einem Viertel der Tube oder Flasche!) verwenden.

Und ja, wieviel Sonnencreme sie verwenden, macht einen großen Unterschied: Weniger Creme, weniger eincremen, schneller Sonnenbrand – so einfach ist das. Das gilt natürlich auch, wenn wir aus falsch verstandenen Sparmaßnahmen die Sonnencreme verdünnen. Das kann man tun und es fühlt sich auch sehr angenehm an, man muss dann aber einfach berücksichtigen, dass man mehr Substanz braucht.

Wissen Sie jetzt, warum ich immer mindestens zehn Tuben mitnehme, und das, obwohl ich mich höchsten ein paar Minuten zum Trocknen nach dem Schwimmen in die Sonne lege. (Meistens helfe ich aber auch anderen Mitreisenden aus, wenn sie mit ihren Billigprodukten nicht mehr weiter kommen.) Ich bin persönlich einfach der Meinung: Wer sich einen Urlaub leisten kann, der kann sich auch ein gutes Sonnenprodukt leisten. Punkt!

Wie sich UV-Strahlung auf die Haut auswirkt: Vorsicht, Falten!

Und noch für eine zweite, nicht so schöne Hauterscheinung ist regelmäßiges Eincremen mit einem wirklich guten Produkt wichtig: Sonne macht die äußeren Hautschichten dicker!

Eine Erfindung zum Schutz des Körpers vor der gefährlichen UV- Strahlung. In einer dickeren Hautschicht haben Falten aber bessere Möglichkeiten, sich so richtig einzugraben. (Wer es nicht glaubt, der soll sich mal einen Elefanten aus der Nähe anschauen). Eine gute Sonnencreme sollte daher auch eine gute Kombination aus Schutz und Pflege bieten, was man ganz einfach daran merkt, dass auch tief gebräunte Haut sich noch weich und zart anfühlt.

Mit der richtigen Ernährung vor der Sonne schützen

Wissenschaftler haben festgestellt, dass man dem Sonnenbrand bis zu einem gewissen Grad auch vorbeugen kann, wenn man einige Wochen vorher viele Tomaten mit Olivenöl isst. Tomaten enthalten Lycopen, welches in Verbindung mit Olivenöl seine Wirkung besonders gut entfaltet.

Auch wichtig: Viel Obst (am besten leicht gesalzen) essen. Insbesondere sogenannte Carotinoide sind dabei sehr wichtig, da sie vom Körper in Vitamin A umgewandelt werden. Vitamin A unterstützen den Körper dabei, freie Radikale in Wärme umzuwandeln. Ebenfalls sehr wichtig ist ausreichend Vitamin C, da dieses die aggressivere Form von Sauerstoff negiert und das Immunsystem stärkt, wo zu viel Sonneneinwirkung es schwächt.

Wenn Sie jetzt noch ausreichend trinken sollte unbeschwerten Urlaubsfreuden auch in heißen Ländern nichts mehr im Wege stehen.

Das Thema Haut und Verbrennung ist übrigens auch Thema in unseren Kursen, nämlich als Teil unseres Kurses Anatomie und Physiologie und