Nährstoff-App

Nährstoffapp

Ich bin ja nicht wirklich der Jahrgang, der für alles eine App braucht. Obwohl ich viele durchaus praktisch finde, viele halten aber auch nur vom selbst Denken ab. Jetzt hat mir meine Tochter vor 3 Wochen aber eine installiert (es könnte jede aus dieser Kategorie sein, es geht um Inhalte, nicht um – wer hat die beste) – die auch mich als doch nicht ganz unwissend in Sachen Ernährung verblüfft. Seit drei Wochen trage ich brav alles ein, was ich mir in den Mund stecke und bekam folgende Erkenntnisse.

Zunächst einmal war mir nicht bewusst, dass ich eigentlich sehr oft viel zu wenig esse. Klingt komisch? Ist aber durchaus nicht so toll, wie man denken könnte. Ich hab eine starke Schilddrüsenproblematik, muss künstliche Hormone nehmen. Und künstliche Hormone können sich nicht an den Tagesbedarf ständig neu angleichen, wie das die echte Schilddrüse kann. Ständig oder sehr oft unter dem Grundumsatz zu bleiben, dann zwischendurch aber  – jetzt gönne ich mir was – das bringt einfach Unruhe ins System. Überhaupt spiegelt uns das „unter dem Grundumsatz“ bleiben ständige Hungersnot vor (wobei ich nie hungrig bin, vielleicht auch schon ein bedenkliches Zeichen), der Körper stellt sich also drauf ein. Und kaum isst man doch mal eine Scheibe Salami oder trinkt ein Glas Bier – bums – wird alles gebunkert.

Bei mir ging zum Schluss nicht mal mehr 10 Gramm Gewichtsverlust, nicht einmal mehr mit Fasten, was ich nach wie vor regelmäßig tue (aber aus anderen Gründen als dem Gewichts-Jojo). Man konnte sich wirklich gut vorstellen, wie drinnen jede Menge kleine Wesen jede Kalorie festhielten, nur nichts hergeben. Die ersten Tage mit meinem neuen Spielzeug waren dann am Abend eher – was könnte ich noch essen, um die Kalorien aufzufüllen, was aber trotzdem gesund ist. An Tomaten, Gurken oder grünem Salat hätte ich die halbe Nacht essen müssen.

Ich hab mir außerdem eingestellt, wie viel Eiweiß, Fett, Kohlehydrate sollten es denn sein. Und hab mich dabei grob an den gängigen Ernährungsempfehlungen orientiert. Und jeden Abend dann das Problem – noch nicht genug Eiweiß. Die Lösung für beides – Kalorien und Eiweiß – war dann immer mein Eiweiß-Shake (esse ich sonst auch gern, nur nicht sooo regelmäßig).

Die zweite große Erkenntnis – man kann auch andere Nährstoffe vorher einstellen, Vitamine, Mineralien, Spurenelemente. Ich bin ja nun da eher für eine gute Dosierung auf Basis der orthomolekularen Medizin, also nix nur 80mg Vitamin C und so, damit man gerade noch nicht tot umfällt. Aber ich hab brav anfangs mal die vor eingestellten Empfehlungen der DGE genommen. Und eben gesund gegessen. Um dann am Ende des Tages bei rund einem Drittel aller Nährstoffe nicht mal an die 70% des empfohlenen Tagesbedarfs zu kommen (und bei uns gibts einmal am Tag frisch gekocht, IMMER Salat und/oder Gemüse, täglich eine Portion Obst, Vollkornprodukte usw.)

Also dann abends oder am nächsten Morgen die Speicher mit den entsprechenden Nahrungsergänzungen auffüllen, gezielt, nicht wahllos. Wobei uns alle Experten ja immer zuflüstern, braucht man nicht, ist schon alles in der Tomate drin.

Manchmal ist so ein technisches Spielzeug doch für was gut. Auch in der Kundenberatung ab jetzt. Mach mal –  eine Woche gesund essen und schau, was dein Kästchen dir sagt.

P.S. Der Schock des Tages übrigens gestern – dieser nach Styropor schmeckende Grillkäse hat pro Packung unfassbare 870 Kalorien. Was wird dein Aha-Erlebnis sein?