In der Natur ist alle Materie von Wasser durchdrungen. Auch der menschliche Körper bildet hier keine Ausnahme, ja, er ist wie ein gut getränkter Schwamm scheinbar völlig mit Wasser angereichert, immerhin rund 60% unseres Körpergewichtes besteht beim Erwachsenen aus Wasser, bei Kindern sogar noch mehr . Dabei schwankt der Wassergehalt der einzelnen Organe und Gewebe im erheblichen Maße. So ist zum Beispiel das Muskelgewebe besonders wasserreich, während das Fettgewebe den niedrigsten Wassergehalt aller Gewebe aufweist. Daher weisen Frauen meistens einen niedrigeren Gesamtwassergehalt auf als Männer.

Little boy leaning into with lips in water spurt of drinking  fountain.

Sinkt der Wassergehalt der Zellen, der normalerweise bei 70 bis 80 Prozent liegt, unter 50 Prozent, erlahmen die Lebensprozesse vieler Organe. Daher ist der Körper auf eine regelmäßige Flüssigkeitszufuhr angewiesen und hat zahlreiche Mechanismen entwickelt, im Ernstfall Körperwasser zurück zu halten. Gleichzeitig ist der Mensch das einzige Lebewesen auf diesem Planeten, das nicht nur Wasser als Flüssigkeit zuführt, sondern auch andere „Getränke“, wodurch oft der Durstmechanismus außer Kontrolle gerät und man nicht mehr genau sagen kann, wie viel Flüssigkeit eigentlich aufgenommen wurde. Darüber hinaus holen wir uns die Flüssigkeit nicht nur beim Trinken, sondern auch durch die Aufnahme von sehr wasserhaltigen Speisen, also Obst und Gemüse – übrigens die bessere Methode, die noch vor dem Wasser als Getränk einzuordnen ist.

Trotzdem – im Laufe des Lebens trinkt der Mensch ungefähr 35.000 Liter Wasser, daher kann man schon davon ausgehen, dass unser Trinkverhalten ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur Gesunderhaltung leistet.

Was und wie viel sollten wir trinken?

Die Frage mag einfach erscheinen und doch scheiden sich hier ein wenig die Geister. Für die einen kann es gar nicht genug Wasser sein, auch 4-5 Liter am Tag werden da manchmal genannt. Vorreiter und „Guru“ dieser Gruppe ist der persische Arzt Dr. Batmanghelidj. In letzter Zeit gibt es allerdings auch Kritik, vor allem von Fachärzten für Nierenerkrankungen. Viel ist nicht immer besser.

Hierzu sei auch einfach einmal die Gedankenspielerei empfohlen:

Der Mensch kommt ursprünglich aus einer heißen Gegend, nämlich aus Zentralafrika. Er ist also an heiße Temperaturen angepasst. Das Wasserloch ist überall der gefährlichste Ort überhaupt, hier warten schon zahlreiche Tiere, um den Menschen als relativ wehrloses Wesen zu einem Teil der Nahrungskette zu verarbeiten. Können Sie sich Naturvölker vorstellen, die ständig an der Flasche hängen? Ich erlebe beispielsweise in Afrika immer, dass hier nicht viel getrunken wird, auch bei mir pendelt sich das Trinkverhalten in kurzer Zeit ein, und ich habe als Vorteil, dass ich weniger schwitze, keine Kopfschmerzen mehr habe und mein Kreislauf sich beruhigt (ich leide unter niedrigem Blutdruck, müsste also nach Lehre der Wasser-Befürworter eigentlich viel trinken, um nicht zu kollabieren).

Jeder soll hier bitte selbst seine Entscheidung treffen, ich halte es allerdings nicht für richtig, jeden mit der Weisung, doch täglich einige Liter Flüssigkeit zu sich zu nehmen, gleich zu schalten und Zwangs zu beglücken.

In jedem Fall ist es immer besser, Wasser zu essen als zu trinken, also viel Obst und Gemüse. Wer dies tut, der wird im Normalfall wohl mit 1-1,5 Litern pro Tag gut auskommen.

Heißer Tipp hier für niedrigen Blutdruck, Kreislaufprobleme und Hitzeperioden: Gesalzenes Obst. Klingt komisch, ist aber sehr lecker und hilft dabei, das Wasser dann auch tatsächlich im Körper zu behalten.

Und bei all dem nicht vergessen:

Danke sagen, dafür, dass bei uns, wenn wir den Wasserhahn aufdrehen, tatsächlich Wasser  heraus kommt. Danke dafür, dass wir es nicht kilometerweit schleppen müssen und uns sogar täglich duschen oder darin baden können.

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Philosophische Betrachtung des Tages, und ich möchte vorausschicken, ich habe nie geraucht, es geht mir nicht um das Produkt an sich sondern um den Mechanismus dahinter.
Derzeit häufen sich die Diskussionen um die E-Zigarette. Ob gesund oder schädlich, kann ich als Laie nicht wirklich beurteilen, wie gesagt, Rauchen war nicht mein Thema. Aber mich fasziniert immer der Reflex der Wirtschaft, wenn sie mitbekommen, da ist ein Geschäftsbereich, da naschen plötzlich andere vom Kuchen als die „Alteingesessenen“. Die Bestrebungen heißen nun, doch bitte nur noch in Trafiken (für die deutschen Freunde, das sind in Österreich die Monopolisten beim Verkauf von legalen Drogen, genannt Zigaretten.) Dort werden die E-Zigaretten natürlich nicht weniger schädlich, falls sie es denn sind, aber es kann ja nicht angehen, dass da kleine Händler plötzlich Geschäfte machen, vielleicht sogar im Wohnzimmer!!
KonsumentenschutzIn meiner unmittelbaren Nachbarschaft gibt es eine Apotheke, die so ziemlich alles anbietet, was man zu Geld verarbeiten kann, gerade, dass es nicht auch Coffee2Go dort gibt. (Gerade bei Apotheken kommt mir ganz oft das Wort „Kramladen“ in den Sinn). Natürlich auch Nahrungsergänzung und – mein Thema seit 14 Jahren – Aloe vera. Und daneben betreibt man eine Internetplattform, wo heftig dafür geworben wird, dass Menschen die Aloe doch bitte nur in der Apotheke kaufen sollen, nicht im Wohnzimmer (100ml kosten dort 13 Euro). Wie es mit Beratung in Apotheken so aussieht, das hatten wir ja schon oft genug in diversen Aufdecker-Sendungen.
Nahrungsergänzung war früher, als ich mit Ernährungsberatung angefangen hab, überhaupt kein Reizthema. Alle Kollegen haben das befürwortet, warum nicht? Dann merkte man irgendwann mal, das ist ein riesiges Geschäft und die bösen Kunden kaufen das nicht von der gleichen Pharmaindustrie, die ihnen sonst die Pillen andreht, und sie kaufen es nicht in der Apotheke, sondern ganz woanders, plötzlich kamen nur noch Artikel in die Zeitung, wo davor gewarnt wurde, braucht man nicht, „ausgewogene“ Ernährung (unter der jeder was anderes versteht) genügt. Und wenn, dann doch bitte nicht im Wohnzimmer. 
In meiner Kindheit war es ganz normal, dass Frauen in den Wechseljahren sich in der Apotheke Bor besorgt haben. War frei verkäuflich, ein weißes Pulver, das man als billige Nahrungsergänzung genommen hat, weil es gut war gegen Osteoporose. Dann häuften sich die Meldungen, kann gefährlich sein (ja, wenn man mehrere Kilo auf einmal isst) und plötzlich war es nicht mehr erhältlich, auch nicht in Apotheken. Im gleichen Jahr kam das erste Osteoporosemittel auf den Markt. Ein Schelm, wer Böses denkt.
Bachblüten, Homöopathie, Schüssler Salze oder Aromaöle – der Mechanismus ist immer der gleiche: Jahrzehnte war das Volkswissen, von Frauen  gemischt, vertrieben, verkauft. Wo? Genau, im Wohnzimmer. Dann hat man gemerkt, das ist ja ein Geschäft und kein kleines. Und plötzlich kommt man mit der „wir müssen den Konsumenten schützen“ – Keule.
Und jetzt mal eine reine Gedankenspielerei:
Würde Herr Marlboro morgen beschließen, dass es seine Zigaretten ab sofort nur noch im Hallenbad zu kaufen gibt, würde sich an den Zigaretten nichts ändern, am Preis wahrscheinlich auch nicht.
Würde die Firma mit dem Aspirin (übrigens das beste Beispiel dafür, dass die über Naturheilkunde Nase rümpfenden Pharma-Menschen ihr Wissen, mit dem sie die Kohle machen, meistens aus dem Wissen des Volkes entnommen und verfeinert haben), wenn also diese Firma morgen beschließen würde, Wohnhzimmergeschäft geht auch, wäre es noch immer Aspirin und nichts anderes.
Und wenn ich heute was erfinde und beschließe, ich verkaufe es nur in Apotheken, dann ist das  nur eine Entscheidung über den Vertriebsweg, nicht über die Qualität. Einige Cremen, die es bei uns nur in der Apotheke gibt, bekommt man in Frankreich beim Discounter.
Und bevor jetzt der Eindruck entsteht, ich würde keine Apotheken mögen. Doch, sehr sogar. Ich komme ursprünglich auch aus der Schulmedizin. Ich halte nur viel von gesundem Menschenverstand und Aufklärung und wenig von Panik-Verbreitung, hinter der nur und ausschließlich wirtschaftliche Interessen stehen. Ich bin immer extrem misstrauisch, wenn irgendwer glaubt, mich schützen zu müssen, das kann ich selbst auch ganz gut. Ob E-Zigarette, Nahrungsergänzung, Gesichtscremen oder Aloe – für mich zählt die Qualität des Produktes, nicht der Raum, in dem es verkauft wird. Und die bessere „Beratung“ hab ich in meinem Leben ganz oft von begeisterten, interessierten Laien erhalten, die das, was sie da empfehlen auch selbst probiert haben und es mit Überzeugung auch ihren Kindern geben würden.
Einfach Sein

Wer Aromaöle denkt, dem kommt meistens als erstes die Aromalampe in den Sinn. Oben Wasser, darin ein paar Tropfen ätherisches Öl, unten ein Teelicht und schon duftet die ganze Wohnung.

Der Nachteil wenn man kleine Kinder hat (oder auch pflegebedürftige alte, vielleicht schon demente Menschen) – man sollte solch eine Lampe nicht unbeaufsichtigt lassen, immerhin ist das offenes Feuer. Eine Alternative wäre ein elektrischer Diffusor, der natürlich längst nicht so romantisch und heimelig daher kommt.

Eine hübsche Möglichkeit wäre ein Duftmobile, gebastelt aus Wattebauschen, die man mit einem Tropfen ätherischem Öl beträufelt. Lavendel zur Entspannung, Zitrone für mehr Konzentration im Arbeitszimmer oder über dem Schreibtisch.

Auch Wäschebeduftung ist etwas sehr Feines (wer pubertierende sportlich veranlagte Söhne hat, wird dies zu schätzen wissen). Entweder ein paar Tropfen ins Waschmittel, oder einfach einen Stofffetzen mit dem Öl beträufeln und mitwaschen. Solch ein duftendes Stück Stoff macht sich übrigens auch gut über Nacht in den Sportschuhen.

Für den ganz persönlichen Einsatz in Schule oder Kindergarten empfehle ich das Duftpflaster am Handgelenk. Ein Tropfen vom ausgewählten ätherischen Öl in einem Trägeröl verdünnen, aufs Handgelenk reiben und ein großes Pflaster drüber. Das Pflaster verhindert, dass der Duft schnell verfliegt, außerdem kann man unauffällig am Pflaster riechen und muss nicht ständig ein Fläschchen aufschrauben. Niemand merkt also, wenn ich meinen ganz persönlichen Anker verwende.

Da Düfte viel mit Erinnerung und Emotionen zu tun haben, hier noch ein Spiel, um einen Workshop, Vortrag oder Informationsrunde zum Thema Aromaöle einzuleiten: Die Duft-Biographie!

Mit welchem Duft verbindest du Kindheit, Schule, erste Liebe, Beruf?

Sehr spannend, was da so heraus kommt.HeuduftBei mir selbst kommt mir da beim Thema Kindheit  frisches Heu in den Sinn, Stallgeruch und warme frisch gemolkene Milch, später der Geruch von Büchern und über viele Jahre immer wieder Wald, Wiese und Pferdestall. Und heute, wo ich einen großen Teil des Jahres in Afrika lebe – Kokosöl.

Versuchen Sie es mal und entdecken Sie, wie spannend es ist, uns mal nicht von unseren Augen und Ohren, sondern von unserer Nase leiten zu lassen.

Raupe Und Schmetterling

Ich oute mich, ich hab mich jahrelang selbst beschwindelt. Nicht mit böser Absicht, eher aus Selbstschutz. Und damit ist jetzt Schluss.

Ich war nie ganz dünn, aber viele Jahre, vor den Kindern, zwischen den Kindern, nach den Kindern, schlank. Und sportlich. Neben Kindern und einer mehr als 40-Stundenwoche, einem großen Haushalt mit vielen Tieren, saß ich mindestens dreimal pro Woche auf meinem Pferd, bin ins Fitnessstudio gegangen, gewandert, mit den Kindern Rollerskates gefahren, Tennis gespielt, in der Jugend viel Ski gefahren. Und allein mein Beruf als Masseurin hat wohl verhindert, dass ich je zugenommen hab.

Dann kam die Zeit danach. Keine Massagen mehr, also keine tägliche körperliche Anstrengung, viel am Computer sitzen oder unterrichten, keine Zeit und Lust für viel Sport, Pferd inzwischen verstorben, und dann der Knaller – Schilddrüsenoperation, alles weg, plötzlich ging es mit dem Gewicht drastisch bergauf. Genauer gesagt, 28 Kilo in 8 Jahren.

Und ich habe mir eingeredet, dass mich das nicht im geringsten stören würde. Noch dazu bin ich viel in Afrika, da ist dick eher ein Schönheitsideal, na also. Rund und gesund, man hat was zum Zusetzen für schlechte Zeiten, Dicke sind ja auch viel besser gelaunt und gemütlicher, oder? Und viel wichtiger ist doch, was so zwischen den Ohren sitzt. Mein Gehirn hab ich also gepflegt, täglich, und Schuhe gekauft und Taschen, denn  da ist es egal, ob man dick ist oder dünn.

iStock_000039468930_DoubleAber gekeucht hab ich. Zweimal Österreichurlaub mit Wandern und ich schaffe keine 100 Meter bergauf ohne anhalten und nach Luft schnappen. Ich bin das? Ich bin früher Bergsteigen gegangen, so richtig, ganz hoch hinauf. Kein Klettersteig war mir zu anstrengend. Und dann fingen die Schmerzen im Fuß an. Bei einem Parisaufenthalt sind wir stundenlang Stadt erkunden gegangen, in ausgelatschten Turnschuhen, denn, auch hier hab ich mich belogen, alle meine tollen High Heels oder gute Schuhe passten nicht mehr, man nimmt sehr wohl auch an den Füßen zu. Die Schmerzen wurden schlimmer, ich hab insgesamt drei Orthopäden und zwei Podologen verbraucht, mehrere Spritzen in den Fuß bekommen, zum Schluss war ich an manchen Tagen schon froh, wenn ich in hässlichen Flipflops voran kam (welche Frau kann in denen schön gehen, da sieht doch selbst ein Supermodel aus wie eine Ente).

In der Nacht bekam ich keine Luft, ich fing an zu schnarchen und ständig zu husten, mein Mann wanderte immer mal wieder ins Wohnzimmer aus. Durch das Mundatmen und den Dauerhusten aber wurde meine Stimme rau, manchmal konnte ich nicht mal zwei Stunden am Stück eine Audiodatei zu meinen Kursen aufnehmen, immer wieder Kehlkopfentzündung.

Und dabei fühlte ich mich innen drin doch noch so jung, so dynamisch. Ich wollte mit meinen Enkelkindern Rollerblades fahren, ich wollte so gern wieder ganz hinauf auf einen Berg, einige Stunden wandern, nicht nur 30 Minuten. Ich wollte wieder reiten, aber ohne, dass irgendwer den Tierschutz verständigt.

Und Kleidung? Klar, derzeit sprießen seit Jahren viele Shops mit Übergrößen aus dem Boden. Manches ist auch sehr schön, edel, immer doppelt so teuer wie das „Normale“, aber sehr viel ist auch einfach Plastik, made in China. Einfach mal spontan einkaufen, kunterbunt kombinieren, nur Jeans und T-Shirt, wie lange war das her?

War das eigentlich noch Ich? Die ich immer so stolz war auf ihre Freiheit? Alles ist möglich, du kannst alles schaffen, tu, was dir Freude macht. Großartige Ratschläge, und warum behinderte ich mich selbst? 30kg Übergewicht, das hat nichts mehr mit Freiheit zu tun. Mehr Unfreiheit geht nicht. Ist der Mensch denn verrückt?

Nein, es muss nicht die Modellgröße sein, aber ich will mich wieder bewegen können. Ich will meine Träume leben und meine Hobbies. Da tief in mir drin hab ich mein jugendliches Ich rufen gehört, lass mich bitte raus. Und daher hab ich im November begonnen, mich selbst nicht mehr ernst zu nehmen, meine Ausreden zu überhören.

Ich bin noch weit entfernt von dem, was ich mir vorstelle, 14 Kilo sind weg, weitere 10 müssen noch. Aber langsam, ich bin eine Oma, da braucht man auch Zeit wegen der
Raupe und Schmetterling
Schwerkraft und so. Aber ich komme gerade vom Wandern zurück. Ich war auf einem Berg.

Ich habe keine Schmerzen mehr im Fuß, ich passe in High Heels, wenn ich das will (die letzten zwei Wochen wollte ich nicht, da waren es richtig gute Bergschuhe, auf keinen Fall aber ausgetretene Turnschuhe mehr). Ich kaufe teilweise noch in Boutiquen mit Übergrößen und schaue nach wie vor, dass ich irgendwas darüber trage, was über die Hüften geht und lang genug ist, aber, es geht auch schon das eine oder andere Teil in „normal“.

Und demnächst geh ich eine Reithose kaufen, Rollerblades hab ich schon.

Freiheit hat sehr wohl auch damit zu tun, wie es einem körperlich geht. Und da gehört das Gewicht dazu. Belügt euch nicht. Fangt an.

Wer kennt es nicht, dieses alte Kinderlied von Herrn Hoffmann, das uns alle in der ersten Strophe in die Irre führt, weil jeder anfangs glaubt, es sei der Fliegenpilz gemeint. Erst ab Strophe zwei, da kommt das schwarze Käppelein vor, werden wir stutzig, und dann zum Schluss die Auflösung „…kann nur die Hagebutte sein.“

Hagebutten sind – nein, nicht die Früchte der Hundsrose, es sind eigentlich botanisch nur Scheinfrüchte. Die echten sind die Kerne drinnen, die so kleine Haare besitzen – das Juckpulver meiner Kindheit.

Hagebutten passen ja eigentlich als Thema so gar nicht zur Jahreszeit, symbolisieren sie doch den Herbst und zeigen uns, dass die letzten warmen Tage angebrochen sind. Die roten Beeren hängen oft noch beim ersten Frost oder sogar im Schnee als leuchtende kleine Gesellen. Hagebutten sind Vitamin-C-Bomben, nur Sanddorn enthält von allen einheimischen Früchten noch ähnlich viel, ob als Marmelade oder als Tee, es tut immer gut.

Ich möchte heute aber mal nicht von Tee oder Marmelade erzählen, sondern vom Öl der Hagebutten, das man entweder nur aus den kleinen Kernen erhält oder aus der ganzen Frucht (dann schimmert es mehr rötlich). Wildrosenöl (oder Hundsrosenöl) hat den fast höchsten Gehalt an Alpha-Linolensäure überhaupt, nämlich 33%. Außerdem gibts nur wenige gesättigte Fettsäuren, so dass das Öl schnell einzieht und nicht fettet. Und es riecht übrigens auch nicht nach Rosen!

Gerade für kosmetische Zwecke ist noch erwähnenswert, dass Wildrosenöl ein Vitamin-E-Derivat enthält, dass sich nach dem Auftragen auf die Haut nur langsam entfaltet und dadurch bekommen wir die kosmetischen Wirkungen, nämlich Faltenglättung und Zellerneuerung, ohne die sonst bei chemischen Produkten mit Retinol zu erwartenden Nebenwirkungen.Es ist eine wunderbare Pflege bei Altersflecken, Couperose (also geplatzten Äderchen), Falten, Pigmentflecken und sogar leichten Verbrennungen. Es ist eines der effektivsten fetten Öle zur Narbenpflege. In verschiedenen Studien wurde sogar selbst bei älteren, dunklen und wulstigen Narben eine positive Wirkung beobachtet. Ebenso wird Wildrosenöl bei Akne, Psoriasis, bei trockener, reifer und entzündlicher Haut eingesetzt.

Ganz schön viele positive Wirkungen für unser Männlein da im Walde, oder? Und das kann man ja in jeder Jahreszeit brauchen

Fruits of rose hips (rosa canina)

Hagebutten